Mittwoch, 31. Oktober 2007

Bespaßung der Parental-Generation

Am Montag nach meinem Umzug sind dann meine Eltern in Kapstadt eingetroffen. Nicht zum Elternsprechtag in der Schule, sondern zum Urlaub. Wenn der Sohnemann schon immer so viel von Südafrika erzählt, dann wollten sich meine Eltern auch mal ein Bild davon machen. Und bevor es mit der Reisegruppe losging, sind die beiden schon zwei Tage früher angereist, so dass ich zu der Ehre kam, meine Fähigkeiten als City-Guide unter Beweis zu stellen.

Der Job fing knüppelhart an. Aufstehen um 4.45 Uhr (!!!), um dann um 5.30 Uhr MORGENS am Flughafen zu sein. Aber die Wiedersehensfreude hat dann für die morgendlichen Qualen entschädigt.

Die zwei Tage vergingen dann wie im Flug. Ich hab meine Eltern einmal quer durch Kapstadt und die Kaphalbinsel gescheucht. Auch wenn Sie von einer fetten Erkältung geschwächt waren, so haben Sie doch tapfer durchgehalten und der Reiseleitung keinen Kummer bereitet.

Montag, 29. Oktober 2007

Die 3. Unterkunft

Mein schlechtes Gewissen hat mir keine Ruhe mehr gelassen und ich muß nun endlich meinen arg vernachlässigten Blog wieder ein wenig pflegen. Zu erzählen gibt es schließlich genug!

Zum Beispiel von meinem neuen Apartment. Ich bin mal wieder umgezogen. Nicht weil es mir nicht mehr gefallen hat, sondern weil mein Apartment in De Waterkant nur für 5 Wochen gemietet hatte. Für den letzten Monat musste ich mir also was Neues suchen. Und fündig bin ich dann wieder in Sea Point geworden.

Und wie man auf den Bildern sehen kann, habe ich mich mit Sicherheit nicht verschlechtert.

Die neue Hütte ist etwas größer, der Pool ist erheblich größer (was allerdings nur ein theoretischer Vorteil ist, dass ich ihn noch keinmal genutzt habe) und hat den riesigen Vorteil, dass sie nur schlappe 100 Meter von der Schule entfernt ist und mitten in Sea Point liegt, so dass ich mal schnell aus dem Haus kann, wenn ich noch was einkaufen will. Nachteile hat die neue Wohnung allerdings auch.

So habe ich zum Beispiel

keine eigene Waschmaschine mehr, keinen eigenen Internet-Zugang (was eventuell als Entschuldigung für den vernachlässigten Blog herhalten kann, oder?)

und der Vermieter ist ein Freund der afrikanischen Lässigkeit. Hier nimmt man Dinge halt nicht ganz so ernst. Abgesehen davon, dass ich schon seit 2 Wochen auf die Aushändigung des Tresor-Schlüssels warte (was ja ganz praktisch wäre, wenn man schon so ein Ding einbaut), so ist es im Wohnzimmer abends dann doch etwas dunkel.

Von sechs Deckenleuchten funktioniert gerade mal eine. Geändert wird die Situation wahrscheinlich erst, wenn alle Lampen ausfallen. Dann lohnt es sich wenigstens die Leiter rauszukramen. In der Küche sreiken 50% der Lampen und im Schlafzimmer sind beide Nachttischlampen kaputt. Dafür sind aber alle (!) vier Deckenlampen intakt. Pfiffig wenn man bedenkt, dass man zum Schlafen in den seltensten Fällen Licht braucht.

Was ich aber am meisten an der alten Bleibe vermisse ist, die Aussicht beim Verlassen des Aufzugs. Unten in dem Apartment-Block war nämlich ein Autohändler, der jeden Tag ein neues Exemplar im Eingangsbereich gestellt hat. Und diese Exemplare gehörten eher zur Kategorie „kann ICH mir nicht leisten“.















Dienstag, 9. Oktober 2007

Freizeit-Stress

Habe ich mich vor ein paar Tagen noch beschwert, dass die Freizeit ein wenig zu kurz gekommen ist, so habe ich das in den letzten Tagen nachgeholt.

Mit meinem VW Chico (in Deutschland bekannter unter dem Namen VW Golf I) bin ich am Donnerstag noch ein wenig durch die etwas höher gelegenen Kapstädter Suburbs gecruist (Gardens, Vredehoek, Oranjezicht). Dabei habe ich dann endlich auch mal eine Beck’s Lokalität gefunden. Ein Portugiese in Südafrika mit einem deutschen Bier. Zumindest die „Internationalität“ war gegeben. Aber was der Rest des Ladens mit den Markenkernwerten von Beck’s zu tuen hat, ist dann fraglich. Ich habe mir dann zumindest die „Freiheit“ genommen, nicht rein zugehen. Anschließend habe ich mir schon wie erwähnt die Uni angeschaut und abends dann ins Kino. Insgesamt habe ich mir letzte Woche zwei Kino-Filme angeschaut. Und diesmal auch in englischsprachigen Filmen!

Am Freitag ging’s dann in die Winelands. Nach Stellenbosch, Franschoek und Paarl. Wobei Stellenbosch ein super schönes Städtchen ist, um Franschoek herum ein paar sehr schön gelegene Weingüter sind und Paarl seinem Namen (Perle) keine Ehre erweist. Das Weingut Boschendal ist für Dezember vorgemerkt, wenn Nadja und die Contzens hier sind. Denn dort kann man Picknick Körbe erwerben und es sich dann auf der Wiese oder unter einem der vielen Schirme gemütlich machen. Und für David und Carla ist das natürlich auch perfekt, wenn die nicht in einem Restaurant hocken müssen, sondern draußen spielen können.
Samstag war dann shoppen angesagt. Und zwar im Canal Walk. Einem riiiiiesigen Shopping Centre, wogegen die Waterfront wie ein Tante Emma Laden daherkommt. Auf jeden Fall hab ich dann dafür gesorgt, dass die südafrikanische Wirtschaft angekurbelt wird. War aber auch bitter nötig, da meine Jeans gerade im Begriff ist, mir vom Hintern zu fallen.
Abends war dann wieder Rugby in der Woodstock Lounge angesagt, um geschockt mitzuerleben, wie die All Blacks schon im Viertelfinale aus dem Turnier geschmissen werden. Einerseits ganz gut, denn dadurch steigen die Chancen der Boks (und dementsprechend gut war dann auch die Laune der meisten Südafrikaner in dem Pub). Andererseits aber hatte ich mich riesig auf ein Finale Neuseeland gegen Südafrika gefreut.

Sonntagmorgen war ich zum Frühstück bei Sabine & Dominique eingeladen, wo wir dann zu sechst in netter Runde geschmaust und gelabert haben. Anschließend ging’s dann in Richtung Hout Bay, wo wir uns in einem Boat Club das Südafrika Spiel angeschaut haben. Insgesamt werden es so ungefähr 50 Leute gewesen sein, die dort mitgefiebert haben. Ach ja, und gewettet wird in so einer großen Runde natürlich dann auch. Und was meint Ihr, wenn den Pott abgeräumt hat????
Rischtisch! Unser aller Sporty-Spice, der talentierteste Passiv-Sportler aller Zeiten und weltbeste Rugby-Experte!!!
Ich hab 36:18 getippt und das Endergebnis war 37:20. Den Pott musste ich mir zwar noch mit jemand anderem teilen, aber dennoch nicht schlecht für einen Anfänger, oder!?

Am Montag war der erste Tag in der neuen Schule. In meinem Business-English Kurs sind wir 4 Studenten. Zwei davon aus Deutschland. Mit den beiden, Daniel und Thorsten, hab ich mir dann noch nach dem Unterricht unterhalten und da kam dann die glorreiche Idee auf, doch ganz spontan zum Lions Head zu wandern, da das Wetter gut war und die beiden nur noch bis Ende der Woche in Kapstadt sind und somit den beiden die Zeit davon rennt. Also schnell noch eine Flasche Wasser gekauft und los ging’s. So sind wir also um 15.30 Uhr in Sea Point auf Meeresspielegelniveau gestartet und haben uns dann in satten zwei Stunden auf 669m hochgearbeitet. Es war zwar anstrengend und die Socken haben gequalmt wie nix gutes (die Puma Speedcats sind dann halt doch keine Wanderschuhe), aber es hat sau viel Spaß gemacht. Egal an welcher Stelle wir waren, die Aussicht ist einfach genial. Und ganz oben kommt dann im wahrsten Sinne des Wortes die Krönung, wenn man einen 360 Grad Blick über ganz Kapstadt hat. Noch viel besser als auf dem höher gelegenen Tafelberg!
Ein Opfer hat der Aufstieg dann doch gefordert. Bei der ganzen Kraxelei ist mir (wie befürchtet) die Hose mir übern A…. zusammengebrochen. Zum Glück war ich am Samstag shoppen!!!













Der Abstieg ging dann etwas schneller, so dass wir pünktlich um 19 Uhr wieder in Sea Point waren, bevor es dunkel wurde. Perfektes Timing halt!

Auch wenn meine Füße und Beine nach einem ruhigen Abend auf der Couch geschrieen haben, so konnte ich diesem Ruf leider nicht folgen. Denn um 21 Uhr war noch Welcome Party in der Schule angesagt. Die Schule hat eine kleine Bar, wo die Neuankömmlinge montags immer begrüßt werden und die Möglichkeit haben, andere Studenten bei einem Bierchen kennen zu lernen. Also richtig nett! Zumal am Montag auch noch weitere Gäste aus Bremen in der Schule eingetroffen sind. Matthias und seine Freundin Sina, die für 3 Wochen in Südafrika bleiben und in der ersten Woche die Sprachschule besuchen werden. Matthias ist ein Ex-InBev Kollege, der mir diese Schule empfohlen hat. Und insofern gab es an dem Abend genügend Gesprächsstoff, der bei dem einen oder anderen Bier „abgearbeitet“ werden musste. Alles in allem ein sehr gelungener Montag (auch wenn ich zu meiner Schande gestehen muss, dass sowohl auf Lions Head als auch in der Bar Deutsch als Amtsprache hergehalten hat.)

Und vor lauter Freizeit-Stress bin ich noch gar nicht dazu gekommen, meinen neuen Drahtesel auszureiten! Das wird aber Mittwoch nachgeholt, wenn die Nachwehen der Lions Head Besteigung abgeklungen sind.


Freitag, 5. Oktober 2007

Und das Gute ist an schlechten Zeiten …

… Pferde satteln – weiterreiten.

Diese Woche musste ich mal wieder an den weisen Songtext von Kettcar denken. Wie schon am ersten Tag erahnt, hat sich die Schule nicht als der große Bringer erwiesen. Unter anderem die überschaubare und nicht gerade als multikulturell zu bezeichnende Studenten-Anzahl, die erbärmliche Ausstattung (der Raum auf den beiden Fotos erdreistet sich doch glatt „Library“ zu heißen!) und die hohe Fluktuation an Lehrern/Mitarbeitern haben mich dazu veranlasst, die Pferde zu satteln.












Hinzu kam, dass gerade auch noch umgebaut wird und das allgemeine Chaos in ein noch größeres (und staubigeres) Chaos verwandelt wird. Und da ich ja bekanntlich meine Englisch-Kenntnisse und nicht meine Handwerks- und Umzugs-Künste verbessern will, habe ich mir eine neue Schule gesucht, wo ich ab nächster Woche dann nachmittags Business-Englisch-Unterricht nehmen werde. Was ich vormittags machen werde, steht noch in den Sternen. Entweder mein neues, gebrauchtes Fahrrad ausführen oder ich werde mich an der Kapstädter Uni einfach in ein paar Vorlesungen dazu setzen (ich war Donnerstag mal da. Ist echt ein cooles Uni-Gelände!).
Um aber auch noch was positives zu sagen: Die Lehrer, die ich hatte, waren alle gut und sehr engagiert. Die „Private Lessons“ haben Spaß gemacht und waren sehr effektiv. Und meine beiden „Mädels“ im Büro, Michelle und Sabine, waren richtige Sonnenscheine.
Mit Sabine (die übrigens auch gekündigt hat), Dominique und den anderen Jungs vom Rugby werde ich ja zum Glück weiterhin was machen.

Cruisen – Part II

Auch am Sonntag war wieder cruisen angesagt. Zuerst ging es zum oberen Teil von Sea Point. Dort bin ich vorher nie gewesen, weil mir dass dann zu Fuß doch zu steil war. Da hab ich dann lieber meinen kleinen Ford KA die Steigung hochgequält. Und wie man sieht, gibt es da oben dann ein paar ganz nette Hütten. Von dekadent bis ziemlich cool. Alles dabei. Und weil die Reichen dann doch etwas Schiss vor den Weniger-Reichen haben, gibt es dann teilweise noch eine Hütte vor der Hütte, wo dann ein einsamer Wachmann seine Zeit absitzt.





















Auf dem Rückweg bin ich dann an einer Stelle vorbei gekommen, von wo aus man das neue Stadion für die WM 2010 sehr gut sehen kann. Beziehungsweise auch nicht. Denn dort wo mal das Stadion stehen soll, stehen zurzeit nur Kräne und ein paar klägliche Anfänge (die Tribüne, die da zu sehen ist, gehört allerdings nicht zu den Änfängen! Sondern zu den Altlasten, die auch noch beseitigt werden müssen). Und da ich ja mittlerweile die afrikanische „Schnelligkeit“ kennen gelernt habe, kann ich nur sagen: Das wird knapp!!! (Zumal mittlerweile auch wieder gestreikt wurde. So mit allem Pipapo. Steinewerfen. Singend um die Baustelle tanzen. Böse in die Kameras schauen.).
Aber andererseits war der Franz vor drei Wochen hier und hat gesagt, dass mittlerweile alles gut läuft und das Stadion im Zeitplan ist, so dass er keine Bedenken mehr hat. Und wenn unsere „Lichtgestalt“ das sagt …

Danach ging es in Richtung Norden. Unter anderem zum Bloubergstrand, von wo aus man den „Postkarten-Ausblick“ auf Kapstadt und den Tafelberg hat. Der Nachteil am Bloubergstrand ist allerdings, dass dort immer ein recht heftiges Windchen weht, so dass ein Beachen mit Deluxe-Panorama nur suboptimal ist.
Aber was des einen Leids, ist der anderen Freud. Und die anderen sind in diesem Fall die Kite-Surfer. Bloubergstrand ist der perfekte Ort, um mal so richtig abzuheben.
Also Puffy, wenn Du keine Lust mehr auf einsame Wüsten-Spots hast - komm nach Kapstadt!











Und abends war dann wieder Rugby angesagt. Diesmal wurden die Amis verkloppt. Wie schon beim vorigen Mal haben wir in der Woodstock Lounge geschaut. Von außen nicht zwingend ein „Ausstrahlungs-Objekt“, aber von innen echt nett. Mir gefällt’s auf jeden Fall.

Samstag, 29. September 2007

Wale !!!

Für dieses Wochenende habe ich mir ein Auto gemietet und bin ein wenig rumgecruist.
Bin heute quasi einmal rund um die Kaphalbinsel gefahren und 2ollte natürlich dann auch endlich mal den berühmten „Chapman’s Peak Drive“ fahren, eine der wohl spektakulärsten Küstenstrecken der Welt. Bei meinen ersten beiden Besuchen in Kapstadt war die Strecke wegen massiven Steinschlägen gesperrt. Und auch diesmal hab ich wieder Pech gehabt: Wegen „Rock falls“ gesperrt. Aber ich bleib dran. Diesmal ist Chapman fällig!
Mehr Glück hat mir danach die Tierwelt beschert. Am Boulders Beach ein kurzes Schwätzchen mit den Pinguinen gehalten. Wobei ich dem einen Kollegen dringend geraten habe, noch mal zum Friseur zu gehen!












Und beim Mittagesessen im „Black Marlin“ saß dann ein Pavian auf dem Dach, der wohl auch Hunger hatte. Er hatte sich dann für Brot (aus der Küche geklaut) und für ein paar Reste von einem Teller entschieden. Die Restaurant-Angestellten waren allerdings weniger begeistert als der Primat und die Touristen. Denn obwohl das Tierchen ja so niedlich ist („oh, it’s soooooo cute“), so hat es dann doch auch ganz schöne Beißerchen. Die Vertreibungsversuche der Angestellten (mit einer Art Wasserpistole!) fand ich dann allerdings weniger überzeugend.












Auf meinem weiteren Weg zum Kap der guten Hoffnung, hab ich dann doch noch glatt ein paar Wale getroffen, die die gleiche Richtung eingeschlagen hatten.
Wale !!!!!
Ich find’s immer wieder sensationell, diese Riesen-Viecher zu beobachten. Und wie immer ist der Jäger in mir erwacht. Meine „Harpune“ hieß in diesem Fall Nikon D50 und dank digitaler Technik habe ich die beiden Wale dann unzählige Wale „erlegt“.

Freizeit-Aktivitäten

Kapstadt ist ja dafür bekannt, dass man hier extrem viel unternehmen kann. Meine Freizeitaktivitäten halten sich bisher allerdings noch in Grenzen :-(
Aufgrund der Wohnungssuche, meiner Erkältung, des suboptimalen Wetters bisher und natürlich des Unterrichts (habe jetzt „private lessons“ gehabt. Sehr cool, sehr effektiv, aber auch sehr anstrengend, da mit viel „Hausaufgaben“ verbunden), ist das aktive Leben ein wenig zu kurz gekommen. Die wenigen Dinge waren dann aber sehr nett.

Zum Beispiel der Besuch des Baxter Theatre. Eingestellt hatten wir uns auf eine Komödie. Zu Beginn des Stückes saßen wird dann alle etwas ratlos da, da der Typ da auf der Bühne nun wirklich alles andere als lustig war (und zu dem Zeitpunkt wurde mir dann auch klar, warum explizit darauf hingewiesen wurde, dass der Künstler keine Störung wünscht und es deshalb keine Pause gibt und auch ansonsten das Theater nicht verlassen werden darf. Denn hätte es eine Pause gegeben, zur zweiten Hälfe wäre sicherlich niemand mehr erschienen!). Im Laufe des Stücks hat sich dann aber herausgestellt, dass wir wohl einer Fehlinformation aufgesessen sind und es ein sehr ernstes Stück war. Es ging um einen Mann, der aus seiner Jugend erzählt, wo er sexuell missbraucht worden ist. Also nun wirklich alles andere als eine Komödie!! Umso beeindruckender die schauspielerische Leistung und umso größer (weil unerwartet) die Keule, die einen bei so einer Geschichte trifft.
Was mich aber gefreut hat: Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase, habe ich dann doch recht viel verstanden. Stolz!!!

An einem anderen Samstag war ich dann auf dem Woodstock Market. Ist schon sehr praktisch, wenn man ein paar Kapstädter kennt, die einen mitschleppen. Denn von alleine wäre ich sicherlich niemals auf die Idee gekommen dorthin zu gehen. Im Gegensatz zu den mir bekannten Wochenend-Mäkten, wo es auch gute und gesunde Sachen zu kaufen gibt, gibt es in Woodstock auch sehr viele gemütliche Sitzmöglichkeiten, wo man etwas von den vielen Speise-Angeboten essen kann oder einfach nur einen Wein genießen kann. Sehr nett!

Und natürlich die wöchentlichen Rugby-Spiele! Dank Dominique und den anderen Jungs werde ich so nicht nur in die Rugby-Kunst eingewiesen, sondern auch in die gastronomische Welt Kapstadts abseits der Touristen-Lokalitäten.

Auch ein Kino-Besuch stand schon auf meiner Aktivitäten-Liste. Witzigerweise haben wir uns „The Lives of Others“ angeschaut. Auf Deutsch mit englischen Untertiteln! Als wer „Das Leben der anderen“ noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt nachholen. Sehr beeindruckend!
Kino werde ich mir jetzt wohl öfters mal können. Egal welcher Film und egal welche Zeit, nur schlappe 25 Rand (ca. 2,50€)! Da kann man nicht meckern.

Dienstag, 25. September 2007

Uli & Andrea heiraten!

So oder so ähnliches muss es sich abgespielt haben. Zwar nicht in Skiklamotten und erst recht nicht in einem im Gelsenkirchener Barock durchgestylten Apartment, sondern vielmehr auf der schönen Insel Mallorca.

Uli auf den Knien vor Andrea.
Mit der Frage aller Fragen …




HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH !!!!
Ich freu mich für Euch. Und vor allem, dass mir die Ehre zuteil wird, diese Ehe zu bezeugen.

Und um der geneigten Leserschaft zu zeigen, dass in einer guten Ehe, jeder einmal niederzuknien hat, hier noch ein zweites Foto:

Freitag, 21. September 2007

Rugby Fever

Wahrscheinlich hat es in Deutschland noch niemand zur Kenntnis genommen (oder aber nur die Hardcore-Sport-Begeisterten unter uns, die für so was dann wieder strafende Blicke des weiblichen Teils der Wohngemeinschaft ernten):

Zurzeit findet die Rugby Weltmeisterschaft in Frankreich statt!

Hier in Südafrika ist es das Event schlechthin. In jeder Tageszeitung findet man mindestens 2 bis 3 Seiten nur über die „Springboks“ (so wird die südafrikanische Nationalmannschaft genannt): Und egal zu welcher Tageszeit man durchs TV-Programm zappt, irgendwo läuft immer Rugby. Und das Turnier hat gerade erst begonnen!

Und wie soll es anders sein? Ich hab mich natürlich infizieren lassen!

Es geht doch nix über ne schoene Schulhof-Keilerei zwischen ausgewachsenen Mastbullen!

Dank Wikipedia schnell in die Regeln eingearbeitet, dank meines Videotextes (ja Gallik, auch so was habe ich jetzt) ruckzuck den Turnierplan auswendig gelernt und dank meiner Tageszeitung immer auf dem Laufenden, wie es denn nun um die Gesundheit unserer „Boks“ bestellt ist. So schnell wird man (bzw. ich) zum Rugby Experten. Naja „Experte“ ist vielleicht noch ein wenig übertrieben, aber ich „arbeite“ hart daran.

Und letzte Woche Freitag war es dann soweit. Das entscheidende Gruppenspiel gegen den amtierenden Weltmeister England! Eigentlich wollte ich mir das Spiel alleine in irgendeiner Kneipe ansehen: Aber dann hat Sabine (die Managerin von der Schule) gefragt, ob ich nicht Lust hätte, das Spiel mit ihrem Freund und dessen Jungs in einem Irish Pub zuschauen. Ja aber sicher doch!!! Abgesehen davon, dass ich jede Einladung angenommen hätte, um endlich noch mal unter Menschen zu kommen (ich wäre wahrscheinlich sogar zum Klöppel-Abend der hiesigen Volkshochschule mitgekommen), ist es natürlich genial, so ein Spiel mit Südafrikanern zu schauen.

Und was soll ich sagen: Der Abend war ein voller Erfolg. Die „Boks“ haben die Tommies aber so was von weggeputzt. Den Weltmeister mal eben so mit 36-0 nach Hause geschickt.

Der Sieg war auch deshalb wichtig, weil man als Gruppenerster im Viertelfinale nicht auf die mitfavorisierten "Wallabies" aus Australien trifft und frühestens im Finale auf den ganz großen Favoriten Neuseeland trifft. Und eines kann ich jetzt schon mal ankündigen: Im Finale werden „wir Springboks“ dem Nuber Dirk seine „All Blacks“ dann mal so richtig vermöbeln!

Ach ja, in so einer Runde wird natürlich auch das ein oder andere alkoholische Getränk konsumiert und auch ein wenig gelabert. Wobei ich allerdings zugeben muß, dass ich dann doch teilweise Probleme hatte, alles zu verstehen, was da so genuschelt wurde. So rief zum Beispiel einer der Jungs quer über den Tisch was von wegen „Jürgen Meister“. Wobei ich mich aber eigentlich ganz deutlich als Guido und nicht als Jürgen vorgestellt hatte. Auch die Wiederholung „Jürgens Meister“ hat keinen Sinn ergeben. Schließlich wurden die Jungs von Jürgen Klinsmann bekanntlich nur Dritter.
Letztendlich habe ich doch noch einen „Jägermeister“ mitgetrunken :-)

Abschließend noch etwas (für mich ) „beruhigendes“ zum Thema Sport:
Zurzeit läuft auch noch ein scheinbar recht wichtiges Cricket-Turnier. Auch da habe ich mich natürlich (zumindest versucht), in die Regeln einzulesen. Aber ganz ehrlich: Das ist nicht meine Welt. Wer schon so bescheuert einen Ball wirft und dann auch noch ganz offiziell während des Spiels eine „Tea-Time“ einlegt, der kann doch nicht mehr alle Latten am Zaun haben, oder?
Es gibt also tatsächlich Sportarten, für die ich mich nicht erwärmen kann.
Auch beruhigend zu wissen!

Sonntag, 16. September 2007

Die zweite Woche

Und hier der Wetterbericht aus Kapstadt:
Wolkig, mit nur vereinzeltem Sonnenschein. Die Temperaturen liegen bei rund 11 Grad in der Nacht und Höchstwerten von 17 bis 19 Grad am Tag. Mit zugigem Wind aus allen Richtungen!!!

Also genau das richtige Wetter, um sich ne nette Erkältung einzufangen. In der Schule hat es auch den ein oder anderen erwischt. Mal waren (wie schon erwähnt) meine Ansprechpartner krank zu Hause, dann die Sekretärin und auch unsere Lehrerin hat es an einem Tag erwischt. Da wollte ich dann natürlich nicht so sein und hab aus Solidarität auch mitgemacht. Und schlag mich dementsprechend seit ein paar Tagen mit ner Erkältung rum.

Da das Wetter aber zurzeit nicht sooo überragend ist, ist es auch nicht ganz so schlimm. Ich gehe vormittags zur Schule und nachmittags hänge ich dann in „meinem“ Apartment ab, schone meinen ermatteten Körper und lerne fleißig Vokabeln und Grammatik. (Das Schöne an so einem Auslandsaufenthalt ist doch, dass man selbst beim Abhängen vorm Fernsehen noch Englisch lernt. Toll !!!) Wenn das Wetter dann wieder besser wird, habe ich dann den Großteil der „Pflichtaufgaben“ abgearbeitet, so dass ich mich dann wieder mehr um die Erkundung Kapstadts kümmern kann.

Für die nächste Woche habe ich mir dann dementsprechend vorgenommen, ein Fahrrad zu kaufen, um einerseits ein wenig mehr von Kapstadt zu sehen und um andererseits auch das nun bald eintreffende schöne Wetter aktiv (!) nutzen zu können. . Ich habe mich mal schlau gemacht, was es kostet ein Fahrrad auszuleihen und als studierter Ökonom habe ich dann blitzschnell ausgerechnet, dass es letztendlich günstiger ist ein gebrauchtes zu kaufen.

Freitag, 14. September 2007

Alles wird gut - Mein neues Apartment!

Den „Cape Ads“ sei Dank. Über die nur donnerstags erscheinende Zeitung habe ich nun ein paar Apartments gefunden, die meinem Geschmack und meinem Geldbeutel entsprechen. Und am Freitag war es dann soweit: Ich habe unterschrieben! Ab (bzw. seit) Samstag bin ich stolzer Mieter eines so genannten „Bachelor-Flats“. Ein kleines Apartment, das quasi nur aus einem Raum besteht (außer dem Bad natürlich), aber alles hat was man so braucht. Bett, Küche mit Backofen, Mikrowelle, Kühlschrank (& sogar eine Waschmaschine) und natürlich Couch mit dazugehörigem Sateliten-TV.

Klein, aber fein - und mein !!!

Und nicht nur das Sateliten-TV ermöglicht mir eine Verbindung zur Außenwelt, sondern auch mein eigener Internet-Zugang im Apartment! Habe quasi schon eine Standleitung zu kicker.de eingerichtet und insofern bin ich dann auch nicht mehr auf den „usid“ (Uli’s Sport Informations Dienst) angewiesen. Trotzdem Danke für das Angebot!

Mein kleines Königreich liegt in „De Waterkant“, einem aufstrebenden Viertel zwischen City und meinem bisherigen Domizil Sea Point. Von hier aus kann ich zu Fuß zur in die City und zur Schule (ca. 10 Minuten) und auch bis zur Waterfront sind es nur schlappe 15 Minuten. Und wenn ich abends mal zurück will (Thema Sicherheit bei Nacht und so), dann ist ein Taxi für maximal 3€ auch noch erschwinglich.

Einfach nur herrlich!!!

Und was den Unterricht betrifft, so gibt es auch dort Fortschritte zu verzeichnen. Ich werde nun „private lessons“ nehmen, damit ich ein wenig schneller vorankomme. Die Klasse mit den Saudis ist zwar ganz lustig, aber wenn ich wirklich die ganze Grammatik in der kurzen Zeit auffrischen will, dann muss da jetzt mal ein bisschen Tempo ins Spiel gebracht werden. Einzelunterricht ist zwar extrem anstrengend. Aber wir sind ja nicht zum Spaß hier, gell!

Montag, 10. September 2007

Die erste Schulwoche

So nachdem ich Euch nun den ersten Tag sehr ausführlich beschrieben habe, hier eine kurze Zusammenfassung der gesamten ersten Woche:

Die weiteren Tage sind dann mehr oder weniger immer nach dem gleichen Muster abgelaufen. Nach der Schule, ab in die Stadt. Einen kleinen Happen zwischen die Kiemen geschoben und dann ins Internet-Cafe auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Und danach dann noch etwas durch die Stadt gelaufen und mir Kapstadt angeschaut. Danach gings dann wieder per Mini-Bus nach Sea Point, wo ich noch ein wenig rumgelaufen bin (denn auch Sea Point will schließlich erkundet werden) und dann letztendlich in dem Internet-Cafe meines Vertrauens gelandet bin, um dann noch ein wenig ins Internet zwecks surfen und skypen. Bei Einbruch der Dunkelheit (also so gegen 19 Uhr), dann zurück in Richtung Wohnung. Schließlich gibt es sichere Plätze auf der Welt, als die Strassen Kapstadts bei Dunkelheit. Dann gab's immer noch etwas aus Grandma's Kochbuch und dann in mein karges Zimmer. Wobei ich hier anmerken will, dass Grandma's Rezepte von Tag zu Tag "normaler" wurden. Am Ende gab's Fischstäbchen mit Pommes!

Vom Glück wurde ich auch weiterhin nicht verfolgt.
- In der Schule waren meine beiden Ansprechpartner Dienstag und Mittwoch nicht im Büro (krank bzw. nix genaues was man nicht), so dass ich auch nicht besprechen konnte, wie es nun mit meinem Englich Kurs weitergehen soll.
- Die Wohnungssuche war auch kein Selbstgänger
- Die "Klassenkamaraden" haben sich zwar als nett herausgestellt, aber wirklich Anschluss dort zu finden ist extrem schwierig, weil sie halt nach Ende des Unterrichts zusammen sind und dann arabisch sprechen.

Aber ich will mich nicht über mangelndes Glück beschweren, solange kein Pech dazu kommt. Denn ich befürchte, wenn man hier Pech hat, dann kann man ein richtiges Problem haben.

Zumindest die ersten Tage war es schon ein sehr komische Gefühl so durch die Strassen zu laufen. Irgendwie kam ich mir am Anfang noch als Tourist und somit als "extrem reicher Fremder" vor. Habe mir jetzt eine neue, unauffälligere Tasche gekauft, so dass ich nicht mehr mit dem großen Foto-Rucksack rumlaufen muß und auch sonst kommt langsam etwas mehr Routine auf. Und wenn man die Spielregeln kennt, dann kommt auch das Sicherheitsgefühl und die Normalität zurück. Aber das muß man natürlich auch erst einmal lernen.

Nach den Anlaufschwierigkeiten wird es auf jeden Fall von Tag zu Tag besser. Und dann sollte da ja auch noch der Freitag folgen!

Aber dazu mehr im nächsten Eintrag ...

Freitag, 7. September 2007

Der erste Tag

Endlich komme ich mal dazu, etwas in meinen Blog zu schreiben. Hatte ehrlich gesagt in der ersten Woche andere Dinge zu erledigen, denn wenn man die ersten Tage zusammen fassen will, dann kann man sagen, dass ich nicht gerade vom Glueck verfolgt worden bin. Aber auch nicht vom Pech, was ja auch schon mal viel Wert ist in Afrika. Dazu aber spaeter mehr und der Reihe nach:

Der Flug war klasse. South African Airways bietet ausreichend Platz und das On-Board-Entertainment ist vorbildlich (jeder Sitz mit eigenem Monitor und Konsole, so dass jeder individuell waehlen kann aus einer Auswahl von Musik, Spielen und mehreren Filmen). Sogar 3 Stunden Schlafen waren moeglich. Aber in Kapstadt angekommen war es dann vorbei mit dem Glueck.

Eigentlich sollte mich das Oberhaupt der Gastfamilie abholen. Aber Pustekuchen. Er hatte einen Backpackerbus organisiert, der mich mitnehmen sollte. Prinzipiell kein Problem, aber wir mussten dann noch ueber eine Stunde warten bis wir alle zusammen hatten und loskonnten.

Als wir dann so gegen 7.30 a.m. an dem Apartment-Block angekommen sind (auf dem ersten Blick so eine Kategorie "naja". Aber "in ist was drin ist". Hoffte ich zumindest.), hatte ich gedacht, dass der gute Fahrer wusste, wohin ich muss. Er kannte allerdings nur die Adresse und nicht den Namen. Ich wiederum kannte nur den Vornamen Malcolm, welcher wiederum sicherlich nicht auf der Klingeln eines grossen Apartmentblocks stehen wuerde. Also haette ich morgens frueh mit dem gesamten Gepaeck auf der Strasse gestanden. Tolle Vorstellung! Also habe ich dem Fahrer klargemacht, dass ich hier nicht alleine stehen bleibe werde und dass er bei seiner Zentrale nachfragen soll, wer denn bitte schoen der Auftraggeber war. Letztendlich hatte er dann auf seinem Zettel noch die Apartmentnummer gefunden, welche wiederum auch auf der Klingel stand. So kam ich dann zumindest rein in die Apartment Anlage.

Ich also mit Sack und Pack die Treppen rauf und mich empfingen Graham (der Bruder von Malcolm), die Grandma (schoen im Frottee-Bademantel), ein kleines Kind namens Sella und zwei Katzen. Das ist also meine afrikanische Gastfamilie.
Und die Wohnung? Ich wuerde sie mal als seeehr einfach bezeichnen. Mein Zimmer ist dagegen noch ganz gut eingerichtet. Wobei gut natuerlich relativ ist. Jede Jugendherberge in Deutschland ist besser ausgestattet. Zum Beispiel funktionieren von 3 Lampen im Zimmer gerade mal eine. Und mein Schreibtisch ist kurz vor dem Durchrosten.

Ich hatte mir also die 3 neuen Gesichter eingeprägt, da ging dann noch eine Türe neben dem Wohnzimmer auf und eine 4 Person ging in Badelatschen, Short und Handtuch über der Schulter Richtung Badezimmer. Er stellte sich als Wanince (oder so ähnlich) aus Tansania vor, der hier in Kapstadt studiert und auch bei meiner Gastfamilie wohnt. Da waren wir also schon (mit Malcolm , der ja auch irgendwann noch auftauchen sollte) zu sechst in dieser bescheidenen Behausung. Und auf einmal Stand dann auch noch Lizz in der Wohnung (mit seiner Wohlmütze hat er mich irgendwie an Tom Gerhardt erinnert). Ein Freund von Graham, der mich gleich zur Schule begleiten sollte, weil Graham jetzt dringend weg mußte. Wenn Euch jetzt die ganzen Namen verwirren sollten. Macht nix, Ihr seit in guter Gesellschaft. Ich kam mir auch vor wie in einem Taubenschlag.

Na ja, aber jetzt erst mal auf zur Schule. Bin gespannt, wie die Schule sein wird. Werde dort schließlich die nächsten 2,5 Monate verbringen.

Und was soll ich sagen, irgendwie scheint das auf den ersten Blick auch nicht das große Los zu sein.
Die Schule ist nicht sehr groß, die Räumlichkeiten sind einfach eingerichtet & teilweise auch schon ein Tag älter und das Back-Office (wo ich nachher arbeiten werde), besteht aus einem ca. 15qm großen Büro, wo wir dann zu dritt drin sitzen werden.
Meine Klasse besteht komplett aus Arabern (wie zurzeit übrigens alle Schüler, da sie von Ihrer Firma aus Saudi-Arabien für 9 Monate nach Kapstadt geschickt wurden, um Englisch zu lernen) und wir haben am ersten Tag direkt einen Test geschrieben. Obwohl ich verständlicherweise nicht ganz ausgeschlafen war, war ich dann doch doppelt so schnell wie alle anderen. Na das kann ja heiter werden.

So gegen 12.30 Uhr war dann der erste Schultag beendet und ich bin ein wenig durch Kapstadt gelaufen, um den Kopf wieder frei zu bekommen und die Probleme zu sortieren. Wohnung ist nix, die Klasse scheint nicht mein Level zu sein und Anschluss innerhalb der Schule (geschweige denn in der Gastfamilie) zu finden wird auch schwer.

An dieser Stelle möchte ich dann mal die liebe Linda zitieren:
„Wenn einem die Scheiße bis zum Hals steht -
bloß nicht den Kopf hängen
lassen!“

Ich also ins nächste Internet-Cafe und mich auf die Suche nach neuen Unterkünften gemacht. Danach werde ich dann schauen, ob es nicht noch eine andere Klasse für mich gibt und andere Leute kennen lernen sollte ja auch nicht so schwer sein. Aber eines nach dem anderen.

Der Abend war dann doch noch etwas versöhnlich. Die Lage ist sehr nett (der Apartment-Block ist gaaanz links im Hintergrund auf dem Foto). Mitten in Sea Point (viele Shops, Cafes und Restaurants in der Nähe) und nur 200 m vom Meer entfernt.
Die Familie ist zwar zurückhaltend und nicht gerade als Quasselstrippen zu bezeichnen, dafür aber sehr nett. Wahrscheinlich müssen die sich auch erst einmal an mich gewöhnen.

Und zum Abschluss des Tages hat dann Grandma auch noch für mich gekocht. Irgendetwas typisch Afrikanisches. Und ehrlich gesagt, aufgrund es ganzen Tages, der räumlichen Umgebung und des undefinierbaren Etwas auf meinem Teller, war ich mir nicht sicher, ob ich auch
nur einen Bissen runterkriegen würde.
O.k., Reis kannte ich. Auch Mais habe ich schon mal gesehen. Aber nicht so zubereitet. Und dann war da noch etwas ganz komisches. Irgendwas mit Linsen und noch einer weißen Zwischenschicht und mit etwas gelben überbacken (ich schätze mal Käse).
Aber dann hab eich mir doch einen Ruck gegeben und probiert. Getreu dem Motto meiner Oma „Man muß nicht viel essen, man muß nur von jedem etwas essen“.
Also tief durchatmen und durch!
Und was muß ich sagen … es war richtig lecker!

Fazit des ersten Tages:
Willkommen in Afrika!
Kapstadt besteht nicht nur aus Luxus, so wie ich es immer im Urlaub als Tourist kennen gelernt habe. Es gibt da wohl auch noch ein anderes Kapstadt. Und genau das wollte ich ja auch kennen lernen und habe mich deshalb für eine Gastfamilie entschieden. Der erste Tag war zwar hart, aber ich werde jetzt erst einmal alles locker angehen lassen und den Dingen eine Chance geben. Werde jetzt nicht überstürzt eine neue Unterkunft suchen, sondern mich in Ruhe umschauen. Vielleicht wird ja alles gut. So wie beim Abendessen.