Freitag, 21. September 2007

Rugby Fever

Wahrscheinlich hat es in Deutschland noch niemand zur Kenntnis genommen (oder aber nur die Hardcore-Sport-Begeisterten unter uns, die für so was dann wieder strafende Blicke des weiblichen Teils der Wohngemeinschaft ernten):

Zurzeit findet die Rugby Weltmeisterschaft in Frankreich statt!

Hier in Südafrika ist es das Event schlechthin. In jeder Tageszeitung findet man mindestens 2 bis 3 Seiten nur über die „Springboks“ (so wird die südafrikanische Nationalmannschaft genannt): Und egal zu welcher Tageszeit man durchs TV-Programm zappt, irgendwo läuft immer Rugby. Und das Turnier hat gerade erst begonnen!

Und wie soll es anders sein? Ich hab mich natürlich infizieren lassen!

Es geht doch nix über ne schoene Schulhof-Keilerei zwischen ausgewachsenen Mastbullen!

Dank Wikipedia schnell in die Regeln eingearbeitet, dank meines Videotextes (ja Gallik, auch so was habe ich jetzt) ruckzuck den Turnierplan auswendig gelernt und dank meiner Tageszeitung immer auf dem Laufenden, wie es denn nun um die Gesundheit unserer „Boks“ bestellt ist. So schnell wird man (bzw. ich) zum Rugby Experten. Naja „Experte“ ist vielleicht noch ein wenig übertrieben, aber ich „arbeite“ hart daran.

Und letzte Woche Freitag war es dann soweit. Das entscheidende Gruppenspiel gegen den amtierenden Weltmeister England! Eigentlich wollte ich mir das Spiel alleine in irgendeiner Kneipe ansehen: Aber dann hat Sabine (die Managerin von der Schule) gefragt, ob ich nicht Lust hätte, das Spiel mit ihrem Freund und dessen Jungs in einem Irish Pub zuschauen. Ja aber sicher doch!!! Abgesehen davon, dass ich jede Einladung angenommen hätte, um endlich noch mal unter Menschen zu kommen (ich wäre wahrscheinlich sogar zum Klöppel-Abend der hiesigen Volkshochschule mitgekommen), ist es natürlich genial, so ein Spiel mit Südafrikanern zu schauen.

Und was soll ich sagen: Der Abend war ein voller Erfolg. Die „Boks“ haben die Tommies aber so was von weggeputzt. Den Weltmeister mal eben so mit 36-0 nach Hause geschickt.

Der Sieg war auch deshalb wichtig, weil man als Gruppenerster im Viertelfinale nicht auf die mitfavorisierten "Wallabies" aus Australien trifft und frühestens im Finale auf den ganz großen Favoriten Neuseeland trifft. Und eines kann ich jetzt schon mal ankündigen: Im Finale werden „wir Springboks“ dem Nuber Dirk seine „All Blacks“ dann mal so richtig vermöbeln!

Ach ja, in so einer Runde wird natürlich auch das ein oder andere alkoholische Getränk konsumiert und auch ein wenig gelabert. Wobei ich allerdings zugeben muß, dass ich dann doch teilweise Probleme hatte, alles zu verstehen, was da so genuschelt wurde. So rief zum Beispiel einer der Jungs quer über den Tisch was von wegen „Jürgen Meister“. Wobei ich mich aber eigentlich ganz deutlich als Guido und nicht als Jürgen vorgestellt hatte. Auch die Wiederholung „Jürgens Meister“ hat keinen Sinn ergeben. Schließlich wurden die Jungs von Jürgen Klinsmann bekanntlich nur Dritter.
Letztendlich habe ich doch noch einen „Jägermeister“ mitgetrunken :-)

Abschließend noch etwas (für mich ) „beruhigendes“ zum Thema Sport:
Zurzeit läuft auch noch ein scheinbar recht wichtiges Cricket-Turnier. Auch da habe ich mich natürlich (zumindest versucht), in die Regeln einzulesen. Aber ganz ehrlich: Das ist nicht meine Welt. Wer schon so bescheuert einen Ball wirft und dann auch noch ganz offiziell während des Spiels eine „Tea-Time“ einlegt, der kann doch nicht mehr alle Latten am Zaun haben, oder?
Es gibt also tatsächlich Sportarten, für die ich mich nicht erwärmen kann.
Auch beruhigend zu wissen!

2 Kommentare:

Naddel hat gesagt…

Hallo Guido,

schön zu lesen das es noch weitere Sportarten gibt für die du dich neben Fussball, Formel1, Handball, Golf und Hallenhalma begeistern kannst ;o)

ilka hat gesagt…

Oh ja, die Wallabies! Rugby ist auch in down under ganz groß! Da wurden auch immer irgendwo Spiele im Fernsehen gezeigt. Die Wallabies haben schon nen guten Status da unten.

Den damaligen Cricket World Cup konnte man auch immer sehen. Allerdings bin ich da auch nie durchgestiegen. Schon die Australier verstehen es eigentlich nicht und ich hab mir sagen lassen, dass es auch noch unterschiedliche Arten von Cricket gibt. Die sind dann teilweise auf Stunden, Tage oder noch länger begrenzt bzw. unendlich ausdehnbahr...