Donnerstag, 30. August 2007

Sea Point - Meine neue Heimat

Nachdem Ilka mich heute in die Kunst des Bloggens eingeweiht hat, starte ich nun also meine ersten Versuche. Ich bin mal gespannt, wie oft ich Muße finden werde, meine geistigen Ergüsse hier zu verewigen. Noch befinde ich mich im vorherbstlichen Deutschland und Temperaturen von satten 9 Grad gestern abend machen es einem nicht schwer, Deutschland den Rücken zu kehren. Insofern schreiten die Vorbereitungen mit steigender Vorfreude voran. Das Büro ist geräumt, die Kollegen verabschiedet und nun geht's ans Koffer packen. Bin mal gespannt, wieviel 20 kg so sein können. Und dann habe ich gerade noch eine Mail aus Kapstadt bekommen. Meine Gastfamilie ist gefunden!!! Mein Vermieter heißt Malcom und ist dann ab Montag nicht mehr "alleine zu Haus". Wohnen werde ich dann also in den ersten 3 Wochen in Seapoint. Bin gespannt wie ein Flitzebogen, wie ich es dort antreffen werde.

Habe mich natürlich direkt mal schlau gemacht, was das für ein Stadtteil ist.
Wen`s interesiert hier ein etwas längerer Auszug von kapstadt.de :

Sea Point: Der Ruhm ist verblasst (na toll !!!)
Beide Stadtteile (Green Point und Sea Point) sind bereits vor einiger Zeit zusammengewachsen, wobei Sea Point der weitaus größere und bekanntere ist. Sea Point gilt als einer der am dichtesten besiedelten Stadtteile in Südafrika, und war der am dichtesten besiedelte rein weiße Stadtteil während der Apartheidszeit. Hochhäuser und Apartmentblocks aus den 1960er- und 70er-Jahren bestimmen das Bild, und nur vereinzelt können sich noch die viktorianischen Relikte dazwischen behaupten. Die dichte Bebauung resultiert natürlich auch aus den Hintergründen der Apartheidszeit: Die weiße Mittelschicht wollte innenstadtnah wohnen bzw. Urlaub machen, ohne dabei mit Townships u.ä. in Berührung zu kommen. Natürlich hat auch Sea Point einen Strand (ebenfalls der innenstadtnächste), doch er eignet sich nur zum nachmittäglichen Sonnen, schwimmen kann man dort wegen der Strömung und vereinzelter Felsen nicht. Nachdem mit der Eröffnung der V&A Waterfront Stille einkehrte und Restaurants und Bars dieses Viertel verliessen, entdecken die Kapstädter nun Sea Point als lebhaftem Stadtteil wieder. So hat in den letzten Jahren die Zahl der Geschäftseröffnung wieder zu genommen. Der zu Sea Point gehörige Strand sollte aufgrund der vorherrschenden starken Strömungen, der Klippen und des kalten Benguela Stroms besser nur zum Sonnenbaden als Schwimmen genutzt werden. Wer auf Schwimmen nicht verzichten mag, kann das Meerwasser-Schwimmbecken an der Beach Road besuchen. Noch zu Beginn der 1990er-Jahre hätte jeder Sea Point empfohlen wegen seiner vielseitigen und guten Restaurantszene und auch wegen der abendlichen Unterhaltungen (Jazz- und Rockclubs, Varietés etc.). Doch besonders hier hat sich die Eröffnung der Waterfront deutlich bemerkbar gemacht. Sie zog, wie ein Magnet, immer mehr Touristen und Kapstädter ab, und ihnen folgten kurze Zeit später viele der Restaurants, bzw. diese gingen in Sea Point pleite. Nur wenige versuchten auszuharren. Sea Point mit seinen auch äußerlich nicht besonders attraktiven Apartmentblocks und den Hotels der unteren Mittelklasse befand sich für mehr als 5 Jahre auf dem „absteigenden Ast“, Kleinkriminalität machte sich breit, und man munkelte sogar, dass sowohl die Drogenmafia als auch dubiose Gangs aus Osteuropa sich hier einnisteten und für Unruhe sorgten. Die Main Road verkam, und ein Besuch hier ist heute nicht mehr das, was er um 1990 versprach. Trotz der verbesserten Sicherheitslage in Sea Point, sollten Sie in den Abendstunden nicht in unbeleuchteten Strassen parken oder sich aufhalten. Doch langsam scheint sich der Stadtteil wieder zu berappeln. Zwar fehlen noch die besseren Gourmetlokale, aber Internet-Cafés, bessere Restaurantketten und auch das trendy „New York Bagels“, ein vornehmer Deli, verhelfen Sea Point zu einem sichtbaren Aufschwung. Es sieht beinahe so aus, als wenn viele Kapstädter der Waterfront als einziger Amüsiermeile müde werden und nach Alternativen suchen. Neben den o.g. Speiselokalen eröffnen mittlerweile kleine Geschäfte, Boutiquen mit junger Mode, und die Immobilienpreise der Apartments steigen wieder an.Der bunte Pavillon-Bau, der sich nicht weit vom (Meerwasser-) Schwimmbad an der Beach Road (M6) ansiedelte, beherbergte früher eines der ersten „Hard Rock Cafés“. Kapstadt-Kenner erinnern sich vielleicht daran, dass das zweite Restaurant dieser Kette ehemals in Newlands zu finden war.

Und was bedeutet jetzt für mich?
Auch wenn ich wahrscheinlich 15 Jahre zu spät bin, so scheint es doch ganz interessant zu sein. Die Lage ist relativ zentral und langsam scheint auch wieder etwas Schwung in das Viertel zu kommen. Spannend wird jetzt natürlich wie meine Hütte ausshen wird! Davon dann aber mehr beim nächsten Mal.